Behandlung einer chronischen Herzinsuffizienz - Blutgerinnungshemmer nicht besser als ASS

Von Cornelia Scherpe
8. Mai 2012

Es war die größte Studie, die je an Probanden mit einem chronischen Herzschwäche durchgeführt worden war. Die Rede ist von der WARCEF-Studie, kurz für "Warfarin versus Aspirin in Reduced Cardiac Ejection Fraction"-Studie.

Daran nahmen 1.305 Probanden aus insgesamt elf Ländern teil. Voraussetzung für die Teilnahme war, dass jeder eine Herzinsuffizienz hatte, aber niemand an einem Vorhofflimmern litt. In diesem Fall ist nämlich bekannt, dass die Insuffizienz die Schlaganfallgefahr steigen lässt. Die Forscher versuchten herauszufinden, ob hier die Vergabe von ASS reicht, oder ob man mit einem Antikoagulation einen zusätzlichen Effekt erzielen kann. Bei einem Antikoagulation handelt es sich um einen Blutgerinnungshemmer. Das eingesetzte Warfarin ist ein Medikament aus dieser Gruppe und wurde dem bekannten ASS gegenüber gestellt.

Warfarin konnte laut Studie die Gefahr auf einen Schlaganfall nun tatsächlich verbessern (von 1,36 Infarkten auf 0,72 Infarkte pro 100 Patientenjahre), doch dafür stieg das Risiko auf eine schwere Blutung( von 0,87 Fällen auf 1,78 Fälle pro 100 Patientenjahre. Daher betrachten die Forscher beide Therapien als gleichwertig. Der Patient muss mit seinem Arzt abklären, welche Methode im individuellen Fall die geringste Gefahr ist.