Behandlung einer Rhinosinusitis - Prednislon ist nutzlos

Von Cornelia Scherpe
20. August 2012

Eine Rhinosinusitis ist eine ernsthafte Infektion. Sie beginnt meist mit einer normalen Erkältung, bei der sich Rhinoviren in der Nasenschleimhaut einnisten und das auslösen, was wir als Schnupfen bezeichnen. Doch hier wandern die Viren noch weiter und breiten sich bis in die Schleimhaut der Nasennebenhöhlen aus. So sind dann beide Schleimhäute infiziert und das Leiden der Betroffenen entsprechend größer.

Mit der richtigen Schonung und Medikamenten ist die Rhinosinusitis allerdings in spätestens zwei Wochen durchgestanden. Bisher vergab man an stark leidende Patienten auch gern Prednislon, denn man ging davon aus, dass das der Schleimhaut bei der Gegenwehr hilft. Die Betroffenen müssten so schneller gesund werden. Doch daran scheint einer aktuellen Studie zufolge nichts dran zu sein.

Die Vergabe von Prednislon hat bei einer Patientengruppe die Rhinosinusitis nicht schneller abheilen lassen. Insgesamt wurden 174 Probanden betreut, die alle akut erkrankt waren. Bei jedem waren die Symptome bereits fünf Tage vorhanden und sie waren durch den Hausarzt an die Studie verwiesen worden. Sie erhielten nun entweder für sieben Tage "Prednisilon" oder ein Placebo.

Frei von Beschwerden waren nach dieser Woche 55 von 88 Patienten, die mit dem Mittel behandelt worden waren. Das entsprach 62,5 Prozent. In der anderen Gruppe, die keine Therapie erhalten hatte, waren nach dem gleichen Zeitraum 48 von 86 Patienten wieder gesund. Das entspricht 55,8 Prozent. Der Unterschied ist statistisch gesehen so klein, dass die Studie Prednislon seine Wirksamkeit bei einer Rhinosinusitis abspricht.