Bei ADHS soll Ritalin-Verschreibung eingeschränkt werden

Paradisi-Redaktion
Von Paradisi-Redaktion
21. September 2010

Das Medikament Ritalin sowie andere Arzneien mit dem Wirkstoff Methylphenidat, der zur Bekämpfung des Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätssyndrom (ADHS) eingesetzt wird, sollen in Zukunft nur noch Experten verschreiben dürfen. Dies entschied der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA), das höchste Gremium der Selbstverwaltung u.a. von Ärzten, Psychotherapeuten und Krankenkassen.

In den letzten Jahren haben sich die Fälle von ADHS und die anschließende Verschreibung von Ritalin und anderen Psychopharmaka stark gehäuft. So stieg die Anzahl der Verschreibungen zwischen den Jahren 2007 und 2008 um fünf Prozent; über die Hälfte davon kamen von Kinderärzten. Das G-BA befürchtet viele Fehldiagnosen bei zappeligen Kindern und warnt vor den starken Nebenwirkungen, die Psychopharmaka in jungen Jahren haben können.

In Zukunft sollen nur noch Kinder- und Jugendpsychiater methylphenidathaltige Medikamente verschreiben dürfen. Dem muss eine eindeutige Diagnose vorausgehen. Außerdem muss über alternative pädagogische und psychotherapeutische Maßnahmen aufgeklärt werden.