Bei älteren Frauen kann das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen durch Kalzium steigen
Die Einnahme von Kalzium-Präparaten nach Beginn der Wechseljahre ist noch einmal zu überdenken
Viele ältere Frauen nehmen, nach dem Beginn der Wechseljahre, zur Vorbeugung gegen Osteoporose Kalzium-Präparate ein. Doch Forscher stellten jetzt wieder fest, dass dadurch das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, besonders aber einen Herzinfarkt zu erleiden, erhöht wird, so sollte man doch vielleicht diese Einnahme überdenken.
Die Forscher hatten die Daten von einer amerikanischen Studie, der Women's Health Initiative (WHI) Study, untersucht. An dieser größten Studie zum Thema "Hormonersatztherapie nach den Wechseljahren" hatten mehr als 36.000 Frauen teilgenommen. Innerhalb der Studie wurden auch die Folgen der Einnahme von Vitamin D in Kombination mit Kalzium als Vorbeugung einer Osteoporose untersucht.
Aber damals wurde nur untersucht, ob sich das Risiko einer Herzerkrankung durch dieses Kombi-Präparat verändert, was nicht der Fall war. Doch hatten viele Frauen schon im Vorfeld ohne eine ärztliche Verordnung Kalzium-Präparate eingenommen und die zusätzliche Einnahme von Vitamin D bewirkte tatsächlich kein höheres Risiko.
Anstieg von Kalzium im Blut erhöht Risiko für Arterienverkalkung
Doch jetzt haben die Forscher die Daten erneut analysiert, wobei tatsächlich das Risiko bei den Frauen anstieg, die vorher kein Kalzium, egal ob mit oder ohne Vitamin D, eingenommen hatten. So vermuten die Forscher, dass also nicht die Menge für ein höheres Risiko einer Herzerkrankung entscheidend ist, sondern der plötzliche Anstieg von Kalzium im Blut. Wenn im Blut zu viel Kalzium enthalten ist, so kann es zu einer "Verkalkung" der Arterien (Arteriosklerose) kommen. Dies ist ein Hauptrisikofaktor für einen Herzinfarkt oder auch einen Schlaganfall.
Auch bei der Analyse von weiteren Studien kamen die Forscher auf das gleiche Ergebnis, so dass ältere Frauen die Einnahme von Kalzium und Vitamin D als Vorbeugung gegen Osteoporose überdenken sollten.