Bei Bauchschmerzen ist eine Cholezystektomie selten sinnvoll

Ob die Entfernung der Gallenblase wirklich zum Ziel führt, sollte vor der OP gründlich überprüft werden

Von Cornelia Scherpe
26. Oktober 2011

Bei einer Cholezystektomie handelt es sich um die Entfernung der Gallenblase. Nötig wird der Eingriff, wenn sich Gallensteine gebildet haben. Viele Menschen besitzen die kleinen Steinchen, ohne es zu wissen - dann sind sie meist so klein, dass keine Symptome ausgelöst werden.

Allerdings können die Steine auch zum ersten Problem werden und Koliken auslösen. Dann muss durch einen operativen Eingriff die gesamte Gallenblase entfernt werden.

Entfernung der Gallenblase nicht immer sinnvoll und gewinnbringend

Wie sinnvoll dieser Eingriff bei einen Patienten ist, sollten Ärzte aber dringend vorab bestimmen. Anhand der Art der Bauchschmerzen ihres Patienten könnten sie ein genaues Nutzenprofil erstellen. Nicht jeder profitiert nämlich von einer Cholezystektomie. In circa 50 Prozent der Fälle kommt es auch nach der OP wieder zu Bauchschmerzen.

Dies bedeutet, dass in gut der Hälfte aller Fälle die Operation nicht zum Ziel führte. Studien gehen sogar noch weiter davon aus, dass der Eingriff in ganzen 80 Prozent der Fälle unnötig war, da die Schmerzen rein gar nichts mit der Galle zu tun hatten.

Vor Cholezystektomie weitere Diagnoseschritte einleiten

Die Studie rät daher den Ärzten, bei Bauschmerzen und vorhandenen Gallensteinen nicht sofort zur Cholezystektomie zu raten, sondern weitere Diagnoseschritte einzuleiten. Es sollte etwa untersucht werden, ob ein Magengeschwür oder ein Reizdarm besteht.