Bei Brustkrebs könnte vielleicht schon die Entfernung eines Lymphknotens in der Achsel genügen

Die Entfernung weiterer Lymphknoten neben dem Wächterlymphknoten ist laut einer Studie unnötig

Von Melanie Ruch
17. Juni 2011

Wenn beim Brustkrebs auch der Sentinel oder Wächterlymphknoten in der Achsel von Krebszellen befallen ist, wird zur Vorsorge meist nicht nur dieser Lymphknoten entfernt, sondern noch rund zehn weitere, die sich in der gleichen Region befinden. Dabei kommt es bei den meisten Patientinnen zu einem unangenehmen Lymphstau, der den Arm anschwillen lässt, was für zusätzliche Beschwerden sorgt.

Identische Überlebens- und Rückfallquoten bei beiden Gruppen

Wie eine Studie des John-Wayne-Krebsinstituts in Santa Monica mit 891 Brustkrebspatientinnen zeigt, ist die Entfernung zusätzlicher Lymphknoten aber wahrscheinlich garnicht nötig. Die Forscher operierten die Patientinnen und entnahmen bei der einen Hälfte lediglich den vom Krebs befallenen Wächterlymphknoten, bei der anderen Hälfte entnahmen sie durchschnittlich zusätzliche 17 Lymphknoten. Letztlich zeigte sich, dass die Überlebensrate bei beiden Gruppen bei 90% lag und auch die Rückfallquote in beiden Gruppen identisch war.

Eine genaue Untersuchung der Studie soll nun zeigen, ob die Forscher bei ihrer Arbeit wirklich alle wichtigen Einflüsse berücksichtigt haben, sodass diese Erkenntnis in Zukunft vielleicht bei der Operation von Brustkrebs berücksichtigt werden kann.