Bei einem Leistenbruch ist der Minimaleingriff schonend und dennoch effektiv

Von Cornelia Scherpe
23. März 2012

Der Facharzt spricht von einer "Leistenhernie" wenn ein Leistenbruch vorliegt. Die Baucheingeweide des Patienten werden nicht mehr durch die Sehnen und Muskeln gehalten, die eigentlich eine stabile Hülle bilden sollen. Es entsteht ein Riss und die Innereien treten nach außen. Dies ist in der Regel auch durch die Haut hindurch gut sichtbar.

Ein Patient mit einem Leistenbruch muss umgehend operiert werden, bevor Schlimmeres passiert. Dabei hat sich in einer Studie nun herausgestellt, das der Minimaleingriff nicht nur schonend ist, sondern auch sehr effektiv und daher bevorzugt zur Anwendung kommen sollte. Bei 660 Patienten wurde entweder eine offene oder eine minimal-invasive Operation durchgeführt. Die Patienten, die eine minimal-invasive OP erhalten hatten, erholten sich schneller. Sie hatten deutlich weniger mit postoperativen Problemen wie Schmerzen zu kämpfen. Nur 15 Prozent hatten noch Schmerzen, während es in der Gruppe mit einer offenen OP 28 Prozent waren.

Sensibilitätsstörungen gab es in dieser Gruppe weniger und auch bei der Befragung zum allgemeinen Wohlbefinden gaben jene nach der minimal-invasiven Operation öfter an, dass sie sich zufrieden fühlten. Allerdings sind solche Eingriffe in der Regel langwieriger und die verlängerte Dauer der OP-Zeit kann zu Problemen führen.

In der Studie kam es bei sechs Prozent der Eingriffe auch zu Komplikationen, während es in der Gruppe mit der normalen offen OP nur zwei Prozent der Patienten betraf. Bei 6,4 Prozent der Patienten mit geplantem minimal-invasiven Eingriff musste während der Operation sogar auf die offene OP-Form gewechselt werden.