Bei einem PCO-Syndrom verdoppelt die Pille die Thrombosegefahr

Von Cornelia Scherpe
13. Dezember 2012

Viele Frauen verhüten mit der Anti-Baby-Pille, ohne bewusst darüber nachzudenken, dass es sich dabei um ernste Medikamente mit potentiell tödlichen Nebenwirkungen handelt. Die Pillen der verschiedenen Generationen lassen die Gefahr für eine Thrombose, also den Verschluss eines Blutgefäßes, stark in die Höhe schnellen. Neben dem Wissen um das Risiko der verschiedenen Pillensorten kommt nun ein neuer Fakt hinzu. Forscher haben herausgefunden, dass die Pille bei Frauen mit einem PCO-Syndrom die Thrombosegefahr verdoppeln kann.

PCO steht als Abkürzung für polyzystische Ovarialsyndrom. Es handelt sich dabei um ein Leiden, das die Eierstöcke einer geschlechtsreifen Frau betrifft. Genau genommen ist es eine Stoffwechselstörung, die bis zu Unfruchtbarkeit führen kann. Auch die Ausschüttung männlicher Hormone wird gefördert, was bei betroffenen Frauen zum Beispiel zu vermehrten Haarwuchs (auch im Gesicht) führt. Um Zyklusstörungen, einem schlechten Hautbild oder der zu starken Behaarung entgegenzuwirken, nehmen viele Frauen mit PCO-Syndrom die Pille nicht nur zur Verhütung ein, sondern auch, um das Krankheitsbild abzumildern. Viele Frauenärzte empfehlen die künstliche Hormonbombe, damit mehr weibliche Hormone im Körper sind.

Diese Ansicht ist aber alles andere als allgemeingültig. Viele Ärzte raten gerade Frauen mit PCO-Syndrom von der Pille ab und die aktuellste Studie zeigt auch, wieso dies ratsam ist. Man arbeitete in den USA mit den Daten von 46.876 Frauen, die nachweislich an dieser Stoffwechselstörung erkrankt waren. Es zeigte sich, dass Venenverschlüsse bei denen mit Pilleneinnahme doppelt so häufig waren, was bei wandernden Gerinnseln auch zum Herzinfarkt oder Schlaganfall führen kann.