Bei Herpesdiagnose wird oft vorschnell zu Aciclovir gegriffen

Von Katja Grüner
9. Juli 2013

Eine Herpes-Simplex-Enzephalitis ist für die Betroffenen eine unangenehme Sache. Behandelt wird diese meist sofort mit Aciclovir, einem Wirkstoff, der teuer und nicht ganz bedenkenlos ist.

In einer US-Studie mit 123 Patienten wurde untersucht, ob diese tatsächlich den Herpes-Simplex-Virus in sich trugen. Oft wird nämlich von Medizinern vorschnell zu Medikamenten gegriffen, ohne den Befund des Labors abzuwarten. Auch wenn klinisch vieles auf die Infektion hinweist, so ist die Aciclovir-Therapie bei den meisten eigentlich überflüssig, da andere Erkrankungen vorliegen wie toxische oder metabolische Enzephalitis oder bakterielle Infektionen

Nur jede Zehnte Enzephalitis werde durch Herpes-Simplex-Viren verursacht. Aus diesem Grunde fordern Mediziner, dass erst die Laborwerte erhoben und ausgewertet werden, bevor mit einer Acivlovir-Therapie begonnen wird. Denn diese kann auch starke Nebenwirkungen verursachen, wie zum Beispiel ein akutes Nierenversagen auslösen.