Bei koronarer Herzerkrankung Bypass sinnvoller als Stent?

Von Nicole Freialdenhoven
28. März 2013

Kardiologen stehen bei der Behandlung der koronaren Herzerkrankungen (KHK) vor der Frage, ob eine Bypass-Operation oder ein Stent die sinnvollere Methode ist.

Die finale Auswertung der über fünf Jahre angelegten SYNTAX-Studie ergab nun, dass eine Bypass-OP umso sinnvoller ist, je komplexer die Erkrankung ist. Bei zwei Dritteln der Patienten erwies sich dies als bessere Wahl.

Die Studie umfasste insgesamt 1800 Patienten, die an einer koronaren Dreigefäßerkrankung und/oder einer Stenose des linken Hauptstamms litten. Rund die Hälfte von ihnen (897 Personen) erhielten einen Bypass, während die andere Hälfte eine sogenannte PCI (perkutane Koronarintervention) erhielt, bei der ein Stent implantiert wurde.

Dabei zeigte sich, dass die Patienten, die eine Bypass-OP erhalten hatten, in den folgenden fünf Jahren weitaus seltener einen Herzinfarkt erlitten oder sich einer erneuten OP unterziehen mussten, als die Patienten mit PCI/Stent.

Bei der Mortalität gab es ingesamt jedoch keine Unterschiede. Bei Patienten, die an einer weniger komplexen KHK litten, war der OP-Erfolg bei beiden Methoden in etwa gleich.