Bei Reizblase - Botox hilft
Wer schon einmal ein dringendes Bedürfnis verspürt hat, genau dann, wenn keinerlei Aussicht auf Erleichterung bestand, der kann sich vorstellen, wie schrecklich sich eine Reizblase anfühlt. Betroffen davon sind hauptsächlich Frauen. Bisher gab es nur medikamentöse Therapien, bei denen außerdem Nebenwirkungen auftraten, nämlich Verstopfung, Trockenheit der Augen und im Mund. Im schlimmsten Fall bleibt die Wirkung ganz aus.
Doch jetzt gibt es Hoffnung auf einen neuen Therapieansatz: An der Universität Chicago wurde herausgefunden, dass Patientinnen, die sechs Monate lang mit Botox-Spritzen behandelt wurden, mit denen die Blasennerven ausgeschaltet wurden, nach der Therapie doppelt so häufig beschwerdefrei waren, wie Patientinnen einer Vergleichsgruppe, die mit Medikamenten behandelt wurden.
Ohne Nebenwirkungen sind diese Injektionen allerdings auch nicht. Harnwegsinfektionen traten bei 28 Prozent auf und das Problem, dass sich die Blase nicht vollständig entleerte, trat nur bei Botox-Behandelten auf, allerdings lediglich bei 5 Prozent der Probandinnen. Bei den medikamentös behandelten Patientinnen litten 46 Prozent an Mundtrockenheit.
Aufgrund dieser Studie haben Ärzte künftig die Möglichkeit, ihren Patientinnen eine zusätzliche Therapie anzubieten, denn sowohl die medikamentöse, als auch die Botox-Therapie sind beide gleich gut geeignet.