Bei vielen Kindern mit offenem Rücken versagen Therapien gegen das Einnässen

Von Cornelia Scherpe
25. Februar 2013

Wird das Einnässen bei Kindern zu einem chronischen Problem, so muss es therapeutisch behandelt werden. Doch nicht jeder der jungen Patienten reagiert auf die Maßnahmen des Kinderarztes. Eine Studie hat nun herausgefunden, dass der Therapieerfolg fast immer ausbleibt, wenn der Betroffene an Spina bifida occulta leidet. Dabei handelt es sich um eine spezielle Form des sogenannten offenen Rückens.

Im Wort "occulta" (zu deutsch verborgen) ist das abweichende Merkmal beschrieben: bei den Betroffenen ist der nicht vollständige Verschluss des Neuralrohrs zwar vorhanden, auf den ersten Blick jedoch nicht sichtbar. Doch ebenso wie die offensichtliche Form führt Spina bifida occulta zu diversen Funktionsstörungen. Diese betreffen auch das Harnsystem.

In der Studie arbeitete man mit 160 Kindern die im Schnitt 7,8 Jahre alt waren und ständig in der Nacht einnässten. Insgesamt 43 dieser Kinder litten am offenen Rücken. Die Therapie wurde auf die jeweiligen Symptome der Kinder entsprechend der medizinischen Vorschriften angepasst und jeder Patienten wurde zwischen vier Wochen und 51 Monaten therapiert. Am Ende der Studie hatten 58 Kinder so auf ihre Therapie angesprochen, das sie als geheilt galten. Das waren 36,3 Prozent. Bei weiteren 28 Patienten (17,5 Prozent) gab es zumindest ein gutes Ansprechen, da die Kinder deutlich seltener als zuvor einnässten. Eine 50-prozentige Verringerung des Einnässens erreichten weitere 40 Kinder, also 25 Prozent.

Bei 34 Kindern (21,3 Prozent) zeigte sich überhaupt keine Verbesserung. In dieser Teilgruppe waren die meisten Kinder, die an Spina bifida occulta litten. Dies zeichnet sie klar als Risikogruppe aus. Doch weshalb sie auf die Medikamente nicht ansprechen, ist bisher unklar.