Bekannte Nervenmedikamente könnten bei Erblindenden das Augenlicht bewahren

Von Cornelia Scherpe
24. September 2012

Schon seit vielen Jahrzehnten beschäftigen sich Mediziner mit dem Erhalt des Augenlichts. Durch Krankheiten oder auch durch den normalen Alterungsprozess kann die Sehkraft nach und nach verschwinden. Für den Menschen ist das Erblinden eines der schlimmsten Vorfälle im Leben, denn er nimmt 80 Prozent seiner Umwelt über die Augen wahr.

Der Verlust dieses Sinnes ist daher besonders schlimm. Nun haben Forscher herausgefunden, dass man vielen Menschen helfen kann, indem man auf bereits bewährte Mittel zurückgreift. Es gibt Nervenmedikamente auf dem Markt, die verhindern sollen, dass Nervenzellen absterben.

Unter anderem im Einsatz ist der Wirkstoff Erythropoetin. Hierbei handelt es sich um ein Hormon, das beim Menschen in den Nieren gebildet wird.

Im Test kam nun heraus, dass man damit nicht nur Nervenzellen retten kann. Auch die Sehzellen sprechen auf die Wirkstoffe an. Es sterben bedeutend weniger Zellen ab, was zumindest den schleichenden Verlust der Sehkraft entgegenwirken könnte.

Die AMD, die alters­bedingte Makuladegeneration, könnte so ebenfalls behandelt werden. Aktuell gibt es Deutschland circa 4,5 Millionen Senioren, die sich mit dieser Erkrankung herumplagen müssen. Sie verlieren nach und nach ihre Sehkraft. Auch ein Glaukom könnte in naher Zukunft so behandelt werden.

Eine erste Pilotstudie arbeitet bereits mit Erythropoetin und Menschen, die an einer Entzündung in einem Sehnerv leiden. Die Ergebnisse werden den weiteren Forschungsweg zu diesem Thema maßgeblich bestimmen.