Bereits Kinder können erblich bedingte Cholesterinprobleme haben

Von Cornelia Scherpe
5. Juni 2012

Das bequeme Leben mit vielen Snacks und ohne Sport fordert bei vielen Menschen seinen Tribut und führt zu schlechten Cholesterinwerten. Was viele nicht wissen: es gibt auch erblich bedingte Cholesterinprobleme, die nicht auf die Lebensweise zurückgehen. Hierbei handelt es sich um eine Stoffwechselstörung, die in den Genen verschlüsselt ist. Die Ernährung hat damit nichts zu tun. Kinder können diese Krankheit durch ihre Eltern erben und müssen entsprechend bereits in jungen Jahren versorgt werden. Die Chance, dass man als Mutter oder Vater seine Krankheit an den Nachwuchs weitergegeben hat, sind mit 50 Prozent sehr hoch.

Dies muss bekannter werden und auch zu einem Umdenken bei den Kinderärzten führen. Immerhin ist eines von 500 Kindern betroffen, oft auch unbemerkt. Die Ärzte müssen sich daher vermehrt mit dem Problem auseinandersetzen und Präventionsmöglichkeiten bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen anbieten. Damit die Öffentlichkeit erblich bedingte Cholesterinprobleme besser versteht, gibt es seit 2011 eine Organisation. Diese nennt sich "FHchol Austria - Patientenorganisation für Patienten mit Familiärer Hypercholesterinämie oder verwandten genetisch bedingten Stoffwechselstörungen". Dies geht zwar nicht ganz so leicht über die Lippen, fasst jedoch genau zusammen, worum es sich handelt.

Wer eine solche Stoffwechselstörung hat, der benötigt Hilfe und das Verständnis der Öffentlichkeit. Die bessere Aufklärung soll auch Eltern dazu veranlassen, ihre Kinder rechtzeitig zu einem Spezialisten zu bringen. Hier kann frühzeitig eine Diagnose gestellt und eine Behandlung eingeleitet werden.