Berlin protestiert: Baufahrzeuge reißen Teile der East Side Gallery ein

Von Laura Busch
4. März 2013

Rund 1,3 Kilometer ist das Mauerstück lang, das als sogenannte "East Side Gallery" entlang der Spree in Berlin erhalten wurde. Die bunt bemalten Überreste der innerdeutschen Grenze locken jährlich Hunderttausende Neugierige an. Hier lässt sich noch ein Hauch des Wahnsinns rekonstruieren, dem die Berliner während der Teilung ausgesetzt waren.

Doch auch hier wurde in der Vergangenheit bereits immer wieder Hand angelegt und Durchbrüche zur Spree vorgenommen. Nun haben Investoren erneut solche Durchbrüche erkämpft - die bislang größten. Auf jeweils rund 20 Meter Breite wurden bereits Oberkanten des originalen Stücks abgenommen.

Das ist bitter für die Berliner, besonders weil auch an der "East Side Gallery" nicht alles echt ist. Teilweise wurde das Mauerstück nämlich rekonstruiert. Die Kritik aus der Bevölkerung kommt deswegen von zwei Seiten. Die einen wenden sich generell dagegen, dass entlang der Spree Bauprojekte entstehen, die bereits unzählige alt eingesessene Kulturinstitutionen verdrängt haben.

Auf der anderen Seite bemängeln die Bewohner, dass hier gerade ein Denkmal beziehungsweise eine Gedenkstätte zerstört wird. Derzeit protestieren unter anderem Beteiligte der Initiative "Mediaspree versenken" unter dem Motto "Spreeufer für alle" gegen den Bau von Luxus-Hochhäusern, der jetzt auch Grund für den Mauer-Abriss ist.