Berlin will Kutschpferde mit Windeln ausstatten

Von Melanie Ruch
4. Juni 2012

Eine Kutschfahrt durch die Hauptstadt ist für viele Berlin-Touristen ein Muss. Die Hinterlassenschaften der Huftiere auf den Straßen sind der Stadt allerdings schon lange ein Dorn im Auge. Das Ordnungsamt und die Prüforganisation Dekra fordern daher nun eine Windelpflicht für Kutschpferde. Die Pferdeäpfel seien vor allem für Fahrradfahrer eine große Gefahrenquelle, findet Mario Schwarz von der Dekra.

Tierschützer sehen das jedoch anders. Die Windeln könnten für die Pferde zu einer gefährlichen Stolperfalle werden, etwa wenn sie sich mit ihren Hinterbeinen oder Teilen ihres Geschirrs darin verheddern, so Berlins Tierschutzbeauftragter Klaus Lüdcke. Zudem sei es schwer die Tiere an die Windeln zu gewöhnen, da sie von Natur aus Fluchttiere sind und womöglich mit Panik reagieren könnten, erklärt der Berliner Tierschutzverein. Sie raten dagegen die Kutscher ähnlich wie Hundehalter dazu zu verpflichten den Kot ihrer Tiere von den Straßen zu entfernen und Verstößen verstärkt nachzugehen.

Ob und wann eine Windelpflicht für Berlins Kutschpferde eingeführt wird, bleibt nach wie vor unklar.