Berner Kläranlagen fangen in der Weihnachtszeit viele Kondome ab

Von Laura Busch
15. Dezember 2009

Die Berner Kläranlagen können mehr als filtern, sie eignen sich auch hervorragend als Sex-Barometer. "In den Weihnachtstagen hängen viel mehr Präservative als sonst in unseren Rechen", bestätigt Christoph Streun von der ARA Worblental. Auch an Feiertagen oder Stromausfällen verzeichnen die Mitarbeiter deutlich mehr Kondome im Abwasser.

Traurig aber wahr: "Funktioniert der Fernseher nicht mehr, haben die Leute wohl mehr Zeit für ihre körperlichen Bedürfnisse", erklärt der Direktor der ARA Bern, Beat Ammann. Dabei ist es eigentlich verboten, die Verhüterli nach dem Vergnügen in die Toilette zu werfen. Genauso wenig sollten Windeln, Katzenstreu, Zigaretten oder gekochte und abgelaufene Nahrungsmittel den Abfluss runter wandern.

"Das Entsorgen von Abfall im Klo ist strafbar", bestätigt Ammann. Es verursache darüber hinaus immense Kosten. Besonders problematisch seien Speisereste in den Abwasserkanälen. "Lebensmittel ziehen Ratten und Kakerlaken an. Und die Verursacher beklagen sich dann über ungebetene Haustiere in ihren WC-Schüsseln", so Ammann kopfschüttelnd.