Beschwerden während der Wechseljahre: Hormontherapie besser als ihr Ruf

Von Nicole Freialdenhoven
2. November 2012

Eine Hormontherapie zur Behandlung von Beschwerden während der Wechseljahre ist wahrscheinlich besser als ihr bislang eher schlechter Ruf. Zu diesem Ergebnis kommen Einzelanalysen einer großen Studie der Women's Health Initiative, die nun von der Deutschen Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe durchgeführt und in einer aktualisierten Empfehlung vorgestellt wurden. Danach überwiegen die Vorteile die Risiken einer solchen Behandlung.

Bislang wurde die Östrogentherapie beispielsweise für ein gesteigertes Brustkrebsrisiko verantwortlich gemacht, doch die Analysen ergaben nun, dass die Häufigkeit von Brustkrebs bei Patientinnen, die lediglich Östrogene aber keine Gestagene erhielten, sogar abgenommen hatte.

Gestagene sind neben Östrogenen die zweite wichtige Gruppe der weiblichen Geschlechtshormone und wurden früher in einer Dosierung verwendet, die heute ohnehin nicht mehr gebräuchlich ist.

Frauen, die unter 60 Jahre alt sind und bislang weder mit den typischen Risikofaktoren oder mit Vorerkrankungen belastet sind, werden von einer indizierten Hormonersatzbehandlung mit Östrogen und einer niedrigen Dosis Gestagene daher nach neuem Erkenntnisstand eher profitieren und ihre Beschwerden werden der Wechseljahre besser in den Griff bekommen.