Bestrahlung oder chirurgischer Eingriff - die Wahl muss bei Prostatakrebs individuell erfolgen

Von Cornelia Scherpe
15. März 2013

Wer an Prostatakrebs erkrankt, muss gemeinsam mit seinem Arzt schnell handeln, damit das Leben so gut wie möglich verlängert werden kann. Dabei stehen den Betroffenen verschiedene Alternativen zur Verfügung. Wer im Frühstadium zum Onkologen geht, kann zwischen einer OP und einer Bestrahlung wählen. Welche Behandlungsmethode besser ist, kann man jedoch nicht pauschal sagen. Die Wahl muss immer auf den individuellen Patienten zugeschnitten werden.

In einer Studie mit 1.600 Männern arbeitete man in den USA aber zumindest heraus, welcher Patientengruppe man welche Methode eher empfehlen kann. Alle Männer waren zum Beginn der Studie im Frühstadium ihrer Krebserkrankung und wurden nun im Abstand von zwei Jahren, fünf Jahren und 15 Jahren nach ihrem Befinden befragt. Da genau dokumentiert wurde, welche Therapie die Männer erhielten, konnte so eine Übersicht erstellt werden.

Demnach reagieren vor allen Dingen ältere Männer, deren Potenz und Kontinenz beim Behandlungsstart noch in Ordnung waren, sehr gut auf eine Bestrahlung. Dagegen entwickelten Männer nach dem chirurgischen Entfernen der Prostata immer wieder Inkontinenz und unvermeidliche Potenzstörungen. Dennoch hat auch die Bestrahlung einen Nachteil.

Viele Patienten entwickeln durch sie Schäden an der Darmschleimhaut. Das kann zu Schmerzen beim Stuhlgang führen und die Darmaktivität beeinträchtigen. Daher sollte man die Bestrahlung eher nicht wählen, wenn man bereits vorab Probleme in diese Richtung hat. Allgemein betrachtet ging es den Patienten der Bestrahlungsgruppe nach 15 Jahren aber besser als jenen, die sich für die OP entschieden hatten. Sie hatten eine höhere Lebensqualität. Ihre zunächst vermehrten Darmprobleme hatten sich auch nach 15 Jahren so verringert, dass beide Gruppen hier gleichauf waren.