Bewahren oder zubauen - Diskussion um archäologische Funde in den Arabischen Emiraten

Von Laura Busch
15. Mai 2013

Die Vereinigten Arabischen Emirate sind ein Land voller Widersprüche auf einem Staatsgebiet mit Jahrtausende alter Geschichte. Während Städte wie Abu Dhabi oder Dubai mit Wolkenkratzern und neuester Technik in die Höhe schießen, entdecken Wissenschaftler immer neue Zeugnisse alter Kultur. In Ras al-Cheima stieß man auf Reste eines Massengrabs aus dem 17. Jahrhundert. Und beim Bau einer Autobahn wurden nun in der Nähe von Sieh al-Herf Gräber ausgehoben, die rund 4000 Jahre alt sein sollen.

Das Problem: Baustopps, Umleitungen oder gar Brücken über solche Stätten sind teuer. Scheich Saud bin Saqr al-Qasimi, der Herrscher des betreffenden Emirats, erklärte, man müsse solche Stätten unbedingt erhalten, sie dürften aber auch nicht dem modernen Aufschwung des Landes im Wege stehen. Für Ras al-Cheima sind diese Kulturstätten aber auch eine Chance, sich gegen die größeren Emirate wie Dubai touristisch zu positionieren. Schließlich locken solche Ausgrabungsstätten immer Neugierige an.

Wissenschaftler wie Hamad Bin Seray, der an der UAE University in al-Ain Professor für Geschichte und Archäologie ist, plädierte öffentlich für ein Bewahren der gesamten Stätte im Original. Derzeit ist es jedoch wahrscheinlicher, dass die Artefakte gehoben und in ein Museum gebracht werden.