Bio total - Bekleidung aus Milch

Fasern aus Milch begeistern durch Nachhaltigkeit

Von Jutta Baur
30. September 2011

Anke Domaske hatte eine Idee. Sie wollte eine biologische Faser herstellen, die völlig ohne Chemie auskommt und es ist ihr gelungen. Mit einer Milchfaser entwickelte sie einen weichen und nachhaltigen Grundstoff.

Milchfasern begeistern selbst Autohersteller

Die Kleider aus diesem Material fühlen sich glatt und fließend an. Dazu pflegen sie auch noch den Träger des Stückes. Die in der Milch enthaltenen Proteine versorgen die Haut mit wertvollen Substanzen. Außerdem schont die Herstellung der Milch-Faser die Rohstoffe. Für ein Kilo der Fasern werden nur zwei Liter Wasser genutzt. Das ist deutlich weniger, als bei anderen Materialien.

Bei der Entwicklung arbeitete Anke Domaske mit dem Bremer Faserinstitut zusammen. Dort glaubt man an die vielen Möglichkeiten, die dieser Stoff bietet. Es gäbe bereits Anfragen vonseiten der Medizintechnik und aus der Autobranche.

Der Grundstoff des neuen Werkstoffes ist Kasein als Pulver, das in der Technik Verwendung findet und eher ein Abfallprodukt ist. Es werden also keine Lebensmittel verschwendet.

Bio-Kleidung auch in großen Kaufhäusern

Anke Domaske betreibt bereits seit Jahren ein eigenes Modelabel. Nun stellt sie in der nächsten Saison erstmals Kleidung aus Milch vor. Das unter dem Namen "QMilch" produzierte Material wird zusammen mit Viskose und Elasthan zu chicen Outfits verarbeitet.

Im Moment werden die Entwürfe den potenziellen Einzelhandelskunden vorgestellt. m Hinblick auf immer "grüner" werdende Inhalte von Kleiderschränken, dürfte sich durchaus ein Markt für die ungewöhnlichen Stoffe finden. Selbst bekannte Häuser, wie C&A oder H&M setzten auf Ökologie. Bisher gibt es vor allem Bekleidung aus Bio-Baumwolle zu kaufen.