Blasen- und Harnwegsinfekte werden oft pflanzlich behandelt

Von Frank Hertel
27. Juli 2011

Bei einfachen Blasen- und Harnwegsinfekten werden oft Pflanzenprodukte zur Medikation verwendet. Darauf weist Professor Jürgen Reichling in einem Artikel für die "Ärztezeitung" hin. Die pflanzlichen Urologika hätten vor allem zwei Behandlungsziele. Einerseits soll die Harnausscheidung optimiert werden, andererseits wird eine desinfizierende Wirkung angestrebt.

Zum Zweck der vermehrten Harnausscheidung verwendet man Birkenblätter, Queckwurzelstock, Brennnessel-, Goldruten- und Schachtelhalmkraut. Zur Desinfektion haben sich Bärentraubenblätter, Preiselbeere, Meerrettichwurzel und Kapuzinerkressekraut bewährt. In letzter Zeit wird auch der Cranberry eine desinfizierende Wirkung zugesprochen. Sie enthält Polyphenole, die antibakteriell wirken und eine Anheftung von Bakterien ans Urothel verhindern können. Allerdings können pflanzliche Produkte keine Behandlung mit Antibiotika ersetzen. In dringlicheren Fällen sind Antibiotika zur Desinfektion erforderlich.