Blick ins Gehirn identifiziert Pädophile

Von Ingo Krüger
19. Oktober 2011

Sexualmedizinern des Universitätsklinikums Schleswig-Holstein in Kiel ist es erstmals gelungen mithilfe von Messungen der Hirnaktivität im Magnetresonanztomographen (MRT) pädophile Männer von nicht-pädophilen Männern zu unterscheiden.

Für die Studie, die die Online-Ausgabe der renommierten Fachzeitschrift "Archives of General Psychiatry" veröffentlichte, mussten sich 56 Testpersonen, 24 pädophile und 32 nicht-pädophile Männer, insgesamt 490 Bilder von nackten Kindern und von nackten Erwachsenen ansehen.

Dabei maßen die Wissenschaftler mit dem MRT die Hirnaktivität beim Anblick der Bilder. Der Versuch ergab, dass bei pädophilen Männern andere Hirnareale aktiv waren als bei gesunden Männern. Anschließend überprüften die Mediziner die Übereinstimmung zwischen individueller Hirnaktivität und dem Gruppenmuster. Diese bestimmte, ob ein Patient als pädophil oder nicht-pädophil klassifiziert wurde.

Die Trefferquote lag bei 95 Prozent. Diese Treffsicherheit hat bisher kein anderes Verfahren erreicht.