Blutdruck richtig messen: Sind die Manschetten zu schmal, stimmen die Werte nicht

Von Cornelia Scherpe
15. Juli 2013

Viele Menschen haben Probleme mit ihrem Blutdruck und werden daher vom Arzt gebeten, auch regelmäßig daheim ihre Werte zu kontrollieren. Für diesen Zweck gibt es Messgeräte, die zuverlässig den Blutdruck ermitteln und auf einem Display anzeigen. Das Gerät kann allerdings noch so gut sein, es wird falsche Daten ausgeben, wenn die Messung an sich nicht korrekt durchgeführt wurde.

Zwar ist in den meisten Anleitungen verständlich erklärt, wie die Manschette anzulegen und wie die richtige Körperhaltung ist, doch eine Sache wird oft vergessen: Passt die Manschette überhaupt zum Anwender? Nicht jede Manschette ist für jeden Patienten geeignet, denn es kommt darauf an, wie breit sie ist, beziehungsweise wie dick der Oberarm des Patienten.

Bei kräftigen Menschen können Standard-Manschetten schnell im Verhältnis zu schmal sein. Sie gehen zwar problemlos um den Arm, aber da sie nicht genug Fläche abdecken, werden die ermittelten Daten ungenau. Es existiert auch eine europäische Leitlinien, die davon ausgeht, dass ab einem Umfang von 33 Zentimetern keine Standardmodelle mehr genutzt werden sollten. Diese sind zwölf bis 13 Zentimeter breit, was sich in Studien als zu schmal für breitere Oberarme gezeigt hat.

Patienten mit einem Armumfang über 33 Zentimetern sollten besser Manschetten kaufen, die zwischen 15 und 18 Zentimetern breit sind. Dies zeigte jüngst auch eine Studie mit 54 Probanden. Alle hatten mehr als 33 Zentimeter Oberarmumfang und wer die Standardmodelle benutzte, hatte Fehlwerte um mehr als 10 mmHG.

Wer unsicher ist, ob die gewählte Manschette die richtige ist, sollte mit den Bedenken zum Hausarzt gehen und die betreffende Manschette einmal einstecken. Bei einer Demonstration in der Praxis kann der Arzt am besten entscheiden, ob das gewählte Modell okay ist, oder gegen ein breiteres ausgetauscht werden muss.