Bluttransfusionen sind noch sicherer geworden - Forscher können Erreger im Blut ausschalten

Von Cornelia Scherpe
23. Mai 2013

Jeder Mensch, dessen Gesundheit es zulässt, sollte regelmäßig zur Blutspende gehen und damit seinen Mitmenschen helfen. Nach der Abnahme werden die Konserven dann in eine Blutbank transportiert, damit dort getestet werden kann, ob das Blut zur Weitergabe geeignet ist. Dabei geht es darum, auf alle bekannten Viren und Bakterien hin zu testen, damit der Empfänger des Blutes nicht infiziert werden kann.

Die bisherige Untersuchung ist zwar schon sehr penibel, allerdings wollten Forscher aus Deutschland das Verfahren noch weiter verbessern. Gerade die neusten Infektionskrankheiten werden nicht perfekt erkannt und daher steigt das Risiko bei Bluttransfusionen. Das neue Screening ist nun landesweit eingeführt worden und kann gezielt feindliche Erreger im Blut ausschalten.

Damit die Erreger ausgeschaltet werden können, aktivieren die Labore einfach den programmierten Zelltod in den Mikroorganismen. Jede Zelle kann sich, so denn sie zu alt geworden ist oder eine Krankheit in sich feststellt, einen Befehl zur Selbstzerstörung geben. Dieses Umstand macht man sich zu nutze und aktiviert das entsprechende Signal in der Zelle von außen. So ist es auch möglich, eigentlich infiziertes Blut zu reinigen.

Allerdings kann das neue Screening bisher noch nicht bei allen Spenden durchgeführt werden. Vorerst ist das auf dem Namen "Intercept Blood System" getaufte Verfahren nur bei Thrombozytenkonzentraten möglich. Diese Produkte werden zuvor aus der Blutspende extrahiert und machen also nur einen Teil davon aus. Wichtig sind sie dennoch, denn dank dieser Spenden sind Stammzellentransplantationen möglich. Solche werden unter anderem von Menschen mit Leukämie benötigt.