Briefkasten im sächsischen Zittau sorgt mit 176 polnischen Empfängern für Verwirrung bei der Post

Von Melanie Ruch
22. Juni 2011

Im sächsischen Zittau, an der tschechisch-polnischen Grenze, sorgt ein Briefkasten mit 176 polnischen Empfängern regelmäßig für Verwirrung bei den Post-Zustellern. Ramona Hoffmann, Zustellerin für "Post Modern", ist seit letztem Jahr für diesen Bezirk zuständig. Als sie zum ersten Mal vor diesem Briefkasten stand, waren dort lediglich elf Empfänger vermerkt.

Durch die neuen Freiheiten für Deutschlands Nachbarländer, nach denen unter anderem polnische Arbeitnehmer auch in Deutschland tätig sein dürfen, haben mittlerweile 176 polnische Firmen ihren Sitz in Zittau angemeldet, um dadurch finanzielle Vorteile für sich zu schaffen. Die Zusteller verbringen täglich Stunden damit die Briefe den verschiedenen Namen zuzuordnen.

Die Vermieterin des Hauses rechtfertigte sich gegenüber einer Nachfrage der "Bild"-Zeitung mit einem Schreiben ihres Anwalts, dass die Vermietung des Briefkastens an polnische Unternehmer vollkommen legal sei. Wenigstens eine positive Nachricht gab es auch für die Post-Zusteller: Der Briefkasten soll bald durch einen Größeren ersetzt werden, damit zumindest die Unmengen an Briefen hineinpassen.