Britische Mediziner warnen - Menschliche Zellen werden zu oft in Tiere eingepflanzt

Von Frank Hertel
27. Juli 2011

Die britische Academy of Medical Sciences warnt davor, die Wissenschaft dort nicht intensiv genug zu überwachen, wo Tiere mit menschlichen Eigenschaften gezüchtet werden. So wurde etwa 2009 in Deutschland eine Maus mit einem menschlichen Sprachgen versehen und den USA eine Maus mit menschlichen Leberzellen ausgerüstet.

Tom Baldwin von der Universität York hält es für möglich, dass Wissenschaftler derzeit versuchen, Primaten durch Einsatz von menschlichen Zellen, etwa das Sprechen beizubringen. Dies sei keine Science-Fiction, sondern im Bereich des Möglichen. Im Interview mit der britischen Zeitung "The Guardian" fordert deshalb Martin Bobrow von der Universität Cambridge eine unabhängige Kommission, die solche wissenschaftlichen Vorhaben streng überwacht. Die Grenze zwischen Mensch und Tier könne sonst allzu leicht verwischen, sagte der Wissenschaftler.