Brust-OPs waren gestern - heute sind Genital-Ops beim Schönheitschirurgen gefragt

Von Cornelia Scherpe
20. September 2012

Mediziner sind beunruhigt, denn es gibt einen aktuellen Trend in der Schönheitschirurgie, der ihnen Sorgen macht. Statt sich die Brüste vergrößern, verkleinern oder allgemein verändern zu lassen, wollen immer mehr Frauen nun auch eine Operation im Genitalbereich. Statt sich über die Vielfalt der Natur zu freuen, wollen sie einem Schönheitsideal folgen, dass sie sich selbst in den Kopf gesetzt haben.

Dabei werden Schamlippen verkleinert, der G-Punkt für mehr Sensibilität verändert oder die Klitoris in ihrer Position verschoben. Der teilweise auch gefährliche Trend aus Amerika ist längst in Deutschland angekommen.

Das problematische ist, dass die Wunschvorstellungen der Patienten und die anschließende Realität oft sehr weit auseinander liegen und die Enttäuschung dann entsprechend hoch ist. Die Intimchirurgie ist vielen ernsthaften Ärzten ein Dorn im Auge, denn die Frauen spielen dabei schnell mit ihrer Gesundheit. Gerade dubiose Ärzte können ihnen schnell das Leben verpfuschen, doch auch bei Profis kann immer etwas schief gehen.

Besonders bedenklich sind sogenannte " G-Shot-Partys". In den USA treffen sich hier inzwischen regelmäßig Frauen und lassen sich Hyaluronsäure in den vermeintlichen Bereich des G-Punktes spritzen. Die Wirkung ist fragwürdig und die potentiellen Risiken noch gar nicht einzuschätzen.

Viele Ärzte aus der plastischen Chirurgie setzen sich daher dafür ein, dass nur größere Eingriffe vorgenommen werden sollten, wenn die Frauen an funktionalen Defiziten leiden. Dafür bedarf es einer intensiven Voranalyse. Schmerzen durch übergroße Schamlippen fallen beispielsweise in den Bereich, in dem eine OP sinnvoll sein kann. Ihrer Meinung nach sollten reine Schönheitsoperationen im weiblichen Genitalbereich aber verboten werden.