Brustkrebs: Zwei Drittel der positiven Befunde durch Mammographie-Sreening sind falsch

Von Frank Hertel
19. Oktober 2011

Karla Kerliowske arbeitet an der Univerity of California in San Francisco. Sie hat in der aktuellen Ausgabe der Fachzeitschrift "Annals of Internal Medicine" eine Studie veröffentlicht, die beweist, wie oft Brustkrebs-Diagnosen gestellt werden, die falsch sind. Kerliowske hatte die Datenbank des US-amerikanischen Breast Cancer Surveillance Consortiums, das seit 1994 über 170000 Mammographie-Screenings durchgeführt hat, analysiert.

Das Ergebnis ist einerseits erschreckend, andererseits beruhigend, denn zwei Drittel der vermeintlichen Brustkarzinome erwiesen sich als harmlose Knötchen. Bei sieben Prozent der Frauen wurden sogar völlig unnötige Biopsien durchgeführt. Für die betroffenen Patinetinnen heißt das, dass eine Brustkrebsdiagnose auch falsch sein kann. Das Mammographie-Screening wurde 1994 für Frauen ab 40 empfohlen.

Heute empfiehlt man es den Frauen erst ab 50, weil die höhere Röntgendichte der Brustdrüse vor der Menopause eine Krebserkennung erschwert. Allerdings hat Kerliowske in ihrer prospektiven Kohortenstudie festgestellt, dass auch bei Frauen ab 50 die Mehrzahl der Brustkrebsdiagnosen falsch ist.