Brustkrebserkennung wird durch Brustimplantate erschwert - Diagnose kommt häufig zu spät

Von Nicole Freialdenhoven
7. Mai 2013

Frauenärzte machten im Britischen Ärzteblatt darauf aufmerksam, dass künstliche Brustimplantate möglicherweise eine Brustkrebsdiagnose verhindern und so zu einer höheren Sterblichkeitsrate führen können. Dies hatte eine Meta-Analyse in Großbritannien ergeben. Durch die Implantate fällt bei der Mammographie ein Strahlenschatten auf die Brustdrüse und erschwert so das Erkennen eines Karzinoms.

Besonders bei Brustvergrößerungen, bei denen das Implantat unter der Brustdrüse und oberhalb des Muskels eingesetzt wurde, werden Mammakarzinome häufig erst im fortgeschrittenen Stadium erkannt. Allerdings haben Implantate durchaus auch Vorteile, gaben die Mediziner zu: Da sie eine Kompression und Auszehrung des natürlichen Drüsengewebes verursachen, können Karzinome bei einem Tastbefund leichter aufgespürt werden.

Ein weiteres Ergebnis der Analyse besagte, dass möglicherweise bei bis zu 75% der Frauen, die Brustimplantate besitzen, eine Diagnose zu spät erfolgte. Allerdings berücksichtigte die Studie keine weiteren Faktoren wie den BMI der Patientinnen, das Alter oder den Zeitpunkt der Diagnose. Daher sei dieses Ergebnis mit Vorsicht zu genießen. Weitere Forschungen sollen jedoch den Zusammenhang zwischen Brustimplantaten und Brustkrebsdiagnosen näher untersuchen.