Brutale Tat in Bielefeld: Nachbarschaftsfehde endet mit drei Toten

Von Jutta Baur
20. Mai 2014

Wie weit ein Streit unter Nachbarn gehen kann, zeigt die schreckliche Tat vom Sonntag. Ein 83jähriger Bielefelder wollte gemeinsam mit seiner Freundin in die Ferien starten. Dazu verstaute er Gepäck im Wagen. Plötzlich trafen ihn und seine Lebensgefährtin Schüsse.

Es stellte sich heraus, dass diese von einem 75 Jahre alten Nachbarn abgegeben worden waren. Der Sportschütze lag seit Jahren mit seinen Opfern im Streit. So hatte er schon 2011 eine Anzeige gegen die Frau gestellt, weil er ihr vorwarf, seine Reifen zerstochen zu haben. Der Fall wurde jedoch eingestellt, weil der Nachbarin nichts nachzuweisen war.

Was nun zur Zuspitzung führte, ist derzeit noch unbekannt. Zeugen berichteten, dass der Täter weiter auf seine Opfer geschossen hatte, selbst als diese schon wehrlos niedergestreckt waren. Er sei dann ins Haus zurückgekehrt und nach kurzer Zeit erneut herausgekommen, um weiter auf die am Boden liegenden zu schießen. Polizeilich wurde dies noch nicht bestätigt. Es gab jedoch eine Anzahl von Schussverletzungen an den Köpfen der Getöteten.

Schütze hat sich vermutlich selbst gerichtet

Die Polizei durchsuchte das Haus zusammen mit Spezialeinsatzkräften, da zu befürchten war, dass der Täter weitere Waffen besitzen könnte. Tatsächlich fanden die Ermittler in dessen Wohnung mehr Schusswaffen. Daraufhin durchsuchten die Polizeikräfte das gesamte Haus. Im Keller fanden sie eine männliche Leiche. Anscheinend handelte es sich dabei um den Schützen. Auch wenn noch kein kriminaltechnischer Bericht vorliegt, ist davon auszugehen, dass er sich mit einem Kopfschuss selbst getötet hatte.

Was genau zur Eskalation bewirkte, weiß augenblicklich niemand. Der Täter hatte weder einen Abschiedsbrief, noch sonstige Hinweise zum Grund seiner Tat hinterlassen. Vermutungen gehen dahin, dass es um einen Parkplatz vor dem Mehrfamilienhaus ging.