Bürger sollen über Fonds Infrastrukturprojekte finanzieren

Für die Beteiligung an den Ausgaben sollen den Anlegern entsprechende Rendite winken

Von Ingo Krüger
14. April 2015

Deutschland benötigt dringend Investitionen in die Infrastruktur. Nun sollen sich nach Plänen eines vom Wirtschaftsministerium beauftragten Expertenteams Bürger an den Ausgaben beteiligen. Dafür winkt den Anlegern eine entsprechende Rendite.

Das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) präferiert Bürgerfonds, in die Arbeitnehmer etwa über die vom Arbeitgeber mitgeförderten vermögenswirksamen Leistungen investieren könnten. Mit dem Geld könnten große Versicherungskonzerne und Pensionsfonds den Bau von

  • Straßen,
  • Brücken oder
  • Verwaltungsgebäuden

unterstützen.

Eine komplette private Finanzierung von Bundesstraßen und Autobahnen lehnt die Kommission jedoch ab. Ähnliche Energiewende-Fonds beim Ausbau der Stromnetze waren ohne Erfolg geblieben.

Kritik an den Plänen

Lebensversicherer und Pensionskassen suchen aufgrund der niedrigen Zinsen am Kapitalmarkt nach Möglichkeiten, um Anlegern höhere Erträge zu garantieren. Der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) kritisierte die Pläne. Zunächst solle der Bund alle staatlichen Finanzierungsoptionen nutzen, denn auch er müsse selbst für längerfristige Kredite kaum Zinsen zahlen.

Verbraucherschützer raten Laien, mögliche Angebote sorgfältig zu studieren. Die Investitionen seien rechtlich komplex und riskant.