Bürgerkriegskinder lernen südamerikanischen Tanz: Organisation bringt Capoeira nach Syrien

Von Alexander Kirschbaum
9. August 2013

In Syrien tobt schon seit über zwei Jahren ein blutiger Bürgerkrieg. Inmitten der Kämpfe gibt der 37-Jährige Deutsch-Syrer Tarek Alsaleh den Kindern des Landes Hoffnung. 2007 hat er die Nichtregierungsorganisation "Bidna Capoeira" gegründet, diese engagiert sich immer noch in Syrien. Die Organisation fördert den brasilianischen Tanzsport Capoeira und bietet im Bürgerkriegsland regelmäßige Tanzkurse an.

Der Lehrer Pulo do Gato unterrichtet Kinder zwischen fünf und zwölf Jahren im syrischen Rakka, die Kurse sind ein großer Erfolg. Insgesamt 300 Bürgerkriegskinder finden in den Tanzstunden eine willkommene Abwechslung. Sie müssen sich mit der schwierigen Sicherheitslage im Land abfinden, die Schulen in Rakka sind mittlerweile Flüchtlingslager. Der Capoeira-Unterricht muss behelfsmäßig in den Gängen zwischen den Klassenzimmern stattfinden.

In Rakka befinden sich besonders viele Kriegsflüchtlinge, da die Stadt am Anfang der Gefechte noch kein Kriegsschauplatz war. Mittlerweile haben verschiedene islamistische Rebellengruppen in der Stadt die Oberhand.

Trotz der Gefahren will die Organisation ihre Aktivitäten in Krisenländern ausweiten. Inzwischen können sich auch Kinder in Palästina an dem Tanzsport erfreuen, Jordanien und der Libanon sollen folgen.

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