Bundesgesundheitsminister Daniel Bahr will die Anzahl an Operationen eindämmen

Von Alexander Kirschbaum
16. April 2013

Die deutsche Politik will der steigenden Zahl von Operationen hierzulande entgegenwirken. So hat Bundesgesundheitsminister Bahr (FDP) angekündigt, Anreize für medizinisch nicht erforderliche Eingriffe zu streichen. Die überbordende Zahl von Operationen in Deutschland sei nicht zu begründen.

Krankenhäuser, die auf eine wirksame Behandlung anstatt häufiger chirurgischer Eingriffe setzen, müssten belohnt werden. Deutschland liegt mit 240 Krankenhausaufenthalten pro 1000 Einwohner hinter Österreich an zweiter Stelle aller Industriestaaten. Dennoch widerspricht die Deutsche Krankenhausgesellschaft der Vermutung, dass Kliniken in Deutschland Patienten aufgrund der finanziellen Anreize operieren.

Das deutsche Gesundheitssystem sei im internationalen Vergleich Spitze. Naturgemäß sieht der Kassen-Spitzenverband dies anders. Laut dem Vizevorsitzenden Johann-Magnus von Stackelberg lohnt es sich für Krankenhäuser immer häufiger Operationen durchzuführen, da die Politik ökonomische Anreize dafür geschaffen habe.