Cannabis macht doch nicht dumm

Von Ingo Krüger
16. Januar 2013

Im vergangenen Jahr belegte eine Studie, dass starker Cannabiskonsum über einen längeren Zeitraum dumm mache. Doch nach Ansicht eines norwegischen Forschers ist die Untersuchung falsch interpretiert worden.

Für die Abnahme des Intelligenzquotienten, so der Wissenschaftler vom Zentrum für Ökonomische Forschung in Oslo, seien andere Faktoren, wie etwa starker Alkoholkonsum, Schulbildung, Tabakkonsum oder Schizophrenie, verantwortlich.

Es entstehe gerade bei sozial benachteiligten Kinder ein Teufelskreis. Da sie nur geringe Bildungschancen haben, entwickelt sich auch ihr IQ nicht weiter. Genau solche Menschen sind es aber, die früh beginnen, Drogen zu nehmen. Häufig gelingt es ihnen nur schwer oder gar nicht, sich von Rauschmitteln zu befreien.

Die Neuinterpretation zeigt, dass Menschen mit einer geringen Schulbildung bei Cannabiskonsum stärker an Intelligenz verlieren als Personen mit einem höheren Abschluss. Diese Entwicklung, so der Forscher, lasse sich einfacher bekämpfen als neurotoxische Effekte. Voraussetzung sei jedoch eine andere Drogenpolitik.

Quelle