Cannabis verändert das Gehirn - Frauen werden "vermännlicht"

Hirnregion "Amygdala" von Cannabis-Wirkung besonders beeinflusst

Von Cornelia Scherpe
11. November 2010

Cannabis wird leider von viel zu vielen Menschen als Droge missbraucht. Forscher und Ärzte warnen schon lange vor den Folgen, die besonders exzessiver Missbrauch auf Körper und Seele haben kann. Forscher aus den USA haben nun eine weitere bedenkliche Entdeckung gemacht. Der Wirkstoff in Cannabis, die sogenannten Cannabinoide, wirken sich beträchtlich auf das Gehirn aus.

Vor allem die Hirnregion "Amygdala" ist betroffen

In unserem Gehirn gib es Rezeptoren, an die sich die Cannabinoide direkt andocken können. Besonders im Hirnbereich "Amygdala" können sie dann großen Schaden anrichten. Dieser Bereich ist für unser Verhalten verantwortlich. Er regelt, wie wir im sozialen Umgang reagieren, ob wir eher ruhig und diplomatisch, oder unbesonnen und aggressiv sind.

Außerdem glaubt die Forschung, dass auch unsere Partnerwahl zum großen Teil in diesem Areal entschieden wird, genau wie Gefühle zum potentiellen Nachwuchs. Die Cannabinoide könnten dort sehr viel durcheinander bringen, wie Forscher in Versuchen mit Rattenweibchen herausgefunden haben.

Den Tieren wurde kurz nach der Geburt Cannabis verabreicht und anschließend ihr Gehirn, sowie ihr Verhalten beobachtet. Es zeigte sich, dass die weiblichen Jungtiere ein "vermännlichtes" Verhalten an den Tag legten. Sie wurden aggressiver, risikobereiter und kümmerten sich um vorhandenen Nachwuchs nicht mütterlich.

Ergebnisse auch auf den Menschen übertragbar

Die Ergebnisse sind eindeutig, doch die genauen Vorgänge noch nicht erforscht. Wie genau die Cannabinoide die Veränderungen bewirken, muss noch ermittelt werden. Die Ergebnisse lassen sich ebenfalls auf den Menschen übertragen, da unser Gehirn und sein gesamtes System von Rezeptoren wie das bei den anderen Säugetieren funktioniert.