Chemische Kastration soll Vergewaltiger in Indien abschrecken

Von Alexander Kirschbaum
2. Januar 2013

Nach dem Tod einer 23-Jährigen indischen Studentin, die von mehreren Männern in einem Bus vergewaltigt wurde, fordern Politiker des Landes härtere Strafen für Vergewaltiger.

Die regierende Kongresspartei plant laut Medienberichten ein Gesetz, dass die chemische Kastration von Sexualstraftätern ermöglichen soll. Die oppositionelle hindu-nationalistische BJP sprach sich ebenso wie Familienangehörige des Opfers für die Todesstrafe für Vergewaltiger aus.

Die Studentin war am vergangenen Samstag an den Folgen ihrer Verletzungen gestorben. Aufgrund der besonderen Brutalität der Tat war ein Aufschrei der Empörung durch das Land gegangen, in dem Vergewaltigungen bisher nur unzureichend aufgeklärt werden und nicht selten als Kavaliersdelikt gelten. Tausende Demonstranten forderten ein Umdenken in der Gesellschaft und eine Bestrafung der Täter.

Viele öffentliche Silvesterpartys wurden aus Trauer über das Verbrechen abgesagt. Auch die indische Armeeführung und führende Politiker des Landes sprachen sich gegen ausgiebige Feiern zum Jahreswechsel aus.