Chemotherapie nach Brustkrebs-OP: Wirkstoff Exemestan schneidet besser als Tamoxifen ab

Von Cornelia Scherpe
6. Juni 2014

Bei Brustkrebs kann der Tumor in einer Operation entfernt werden. Allerdings haben Arzt und Patientin auch nach der Entfernung keine Gewissheit, ob noch Krebszellen im Gewebe verblieben sind. Außerdem könnten bereits Metastasen in das umliegende Gewebe gewandert sein und dort neue Tumoren bilden.

Daher wird nach einer Operation meist eine unterstützende Chemotherapie angeschlossen. Dabei hat man verschiedene Wirkstoffe zur Auswahl. Zwei bekannte - Exemestan und Tamoxifen - haben Forscher nun in zwei Studien direkt miteinander verglichen.

Wirkungsweise der beiden Wirkstoffe

Bei Exemestan handelt es sich um einen sogenannten Aromatasehemmer. Tamoxifen dagegen hemmt die Östrogenrezeptoren und stimuliert die Progesteronrezeptoren. Bisher ist Tamoxifen das Mittel der Wahl, doch in der Studie war überraschenderweise Exemestan überlegen.

Erfolgreichere Krebsbekämpfung durch Exemestan

Für die Untersuchungen führte man zwei Studien zusammen und wertete so die Daten von 4.690 Patientinnen aus. Alle hatten zunächst eine Operation gehabt, in der man den Tumor entfernte. Danach begann entweder die Chemotherapie mit Exemestan oder mit Tamoxifen. Die Einnahme der Tabletten erfolgte für fünf Jahre und die Onkologen untersuchten die Frauen regelmäßig.

Nach fünf Jahren hatte sich dank der Einnahme von Tamoxifen bei 87,3 Prozent der Frauen kein neuer Krebs gebildet. Diese gute Quote wurde jedoch von Exemestan noch übertroffen. Hier fand man in 91,1 Prozent der Fälle keine neuen Krebszellen. Das Gesamtüberleben war allerdings in beiden Gruppen vergleichbar. Im Schnitt waren nach den fünf Jahren noch 96 Prozent der Patientinnen am Leben. Dennoch scheint Exemestan die Krebszellen besser bekämpfen zu können.

Langzeitstudien sind geplant

Da auch die Nebenwirkungen beider Mittel vergleichbar sind, spricht im Grunde nichts dagegen, dem Wirkstoff Exemestan den Vorzug zu geben. Da die zwei Studien jedoch nur über fünf Jahre gingen, kann man noch nichts über Langzeiteffekte sagen. Hier müssen weitere Ergebnisse abgewartet werden.