Chinesische Astronautin lässt Schüler an physikalischen Experimenten im All teilhaben

Von Ingrid Neufeld
20. Juni 2013

Zum fünften Mal schickt China Astronauten ins Weltall, darunter eine Astronautin, die zum zweiten Mal in einer solchen Mission unterwegs ist.

Sie hat einen besonderen Auftrag. Die "Taikonautin" Wang Yaping führt physikalische Experimente in der Schwerelosigkeit durch und ließ rund 60 Millionen chinesischer Schüler am Fernsehapparat daran teilhaben. Ihre Unterrichtsstunden wurden in ungefähr 80.000 Schulen in China live angeschaut, sodass die Schüler sogar ihre Fragen beantworten lassen konnten.

Die Schüler beschäftigt wichtige Probleme, so stellte ein Mädchen die Frage: "Können sie denn aus dem Fenster auch Müll im Weltall sehen?" Die Astronautin gab zu, dass Müll große Probleme aufwirft, allerdings hätten sie noch keinen gesehen.

Die Astronauten sollen rund zwölf Tage lang im Raummodul "Tiangong 1" leben, das die Erde seit 2011 umkreist. 15 Tage dauert die Expedition voraussichtlich. Bis 2020 soll eine eigene chinesische Raumstation entstehen.

Der Unterricht aus dem All weckt Erinnerungen an den 28.01.1986, als die amerikanische Lehrerin Christa McAuliffe ins Weltall geschossen wurde, um Kinder aus dem Weltraum zu unterrichten. Der Flug dauerte nur 73 Sekunden. Denn kurz nach dem Start gab es eine heftige Explosion und die US-Raumfähre "Challenger" stürzte ins Meer. Weder die Lehrerin, noch die übrigen sechs Besatzungsmitglieder hatten eine Chance. Wie sich später herausstellte, war die Dichtung zwischen Segmenten einer Antriebsrakete fehlerhaft.