Chinesische Stink-Frösche als Antibiotika-Ersatz?

Die Medizinforschung untersucht gerade die Möglichkeit, mithilfe der Frösche neue und bessere Antibiotika herzustellen

Von Cornelia Scherpe
5. Dezember 2011

Sie sind klein und sie stinken ganz fürchterlich: die chinesischen Stink-Frösche. Diese wirklich unangenehm riechenden Zeitgenossen stehen momentan im Zentrum wissenschaftlicher Bemühungen um Antibiotika.

Forscher haben den Verdacht, dass in den Fröschen eine echte Alternativquelle zu den chemischen Medikamenten stecken könnte. Eine Studie hat ermittelt, dass der Gestank eine antibakterielle Wirkung besitzt. In der Natur vertreiben die Tiere mit dem faulen Geruch Fressfeinde aber eben auch kleine Erreger wie Bakterien.

Einige Substanzen von der Haut der Stink-Frösche können noch mehr als Bakterien abtöten

Man untersuchte die Haut der Frösche genauer und fand direkt 700 Substanzen, die man für die Herstellung von Antibiotika benutzen könnte. Dabei handelt es sich um Pepdide, die antimikrobiell sind. Daraus will man nun probeweise ganz neue Peptid-Antibiotika entwickeln und testen.

Man hofft, so sogar noch bessere Medikamente zu entwickeln, denn einige der Substanzen auf der Froschhaut können noch mehr als Bakterien abtöten. Neben der direkten Bekämpfung der Erreger durch den Stoff wird gleichzeitig noch das eigene Immunsystem zur Mitarbeit angeregt. Dies soll die neuen Antibiotika noch wirksamer machen.

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