Chronische Schmerzen führen häufig zu seelischen Störungen

Von Cornelia Scherpe
8. August 2013

Menschen, der permanent einen Schmerz zu ertragen haben, zeigen mit der Zeit Auffälligkeiten in der Psyche. Zu oft wird dies vom behandelnden Arzt jedoch nicht erkannt und die seelischen Probleme bleiben unbehandelt. Wie oft jedoch das körperliche Leiden auf die Psyche schlägt, hat eine aktuelle spanische Studie gezeigt.

Untersucht hatte man 1.006 Menschen, die alle ein chronisches Schmerzleiden besaßen. Grund der Schmerzen waren in der Mehrheit der Fälle entweder eine Arthrose, oder aber Fibromyalgie. Wie stark die Schmerzen jeweils waren, ermittelten die Ärzte mit der Hilfe einer Schmerzskala bis maximal 100 Punkte. Der Durchschnitt siedelte sich dabei bei 59 Punkten an.

Anschließend wurden die Patienten auf seelische Störungen hin untersucht. Dabei stellte sich heraus, dass 75 Prozent aller Betroffenen durch die Schmerzen anhaltende Schlafstörungen entwickelt hatten. 54 Prozent gaben an, regelmäßig von starken Schmerzen geweckt zu werden. Ferner stellte sich heraus, dass 50 Prozent der Probanden eine schwere Depression entwickelt hatten. Ein Blick in die Patientengeschichte zeigte, dass vor dem auftreten der chronischen Schmerzen keiner depressiv gewesen war.

17 weitere Prozent zeigten die Symptome einer Minor-Depression, waren also zumindest zeitweise depressiv, ohne alle Kriterien einer schweren Depression zu erfüllen. Ebenfalls auf 17 Prozent kamen die Fälle der Dysthymien. Dies sind Menschen, die quasi in einer Melancholie gefangen sind. Die Forscher konnten zudem herausfinden, dass sich circa 3,6 Prozent der gefundenen Depressionen unmittelbar auf den Gebrauch von Schmerzmitteln zurückführen ließen, sowie auf den Missbrauch von Suchtmitteln.

Die Störungen traten auffallend verstärkt bei den weiblichen Teilnehmern auf; vor allen Dingen in der Gruppe aller unter 40 Jahren. Zudem waren es Nacken- und Rückenschmerzen, die am häufigsten zu seelischen Problemen geführt hatten.