Creme mit Nicotinamid hilft beim Hautausschlag Morbus Unna
Unter Morbus Unna versteht man ein Hautleiden, bei dem der Betroffene mit sehr fettigen Schuppen leben muss. Der Arzt spricht in diesem Zusammenhang auch von der seborrhoischen Dermatitis. Vor allen Dingen auf der Kopfhaut, jedoch auch im Gesicht und an anderen Körperstellen kommt es zu juckenden Ekzemen und einer starken Schuppenbildung.
Da sich bei anderen Hauterkrankungen bereits der Wirkstoff Nicotinamid als recht wirksam erwiesen hat, wollten Forscher testen, ob damit auch jenen Schuppen-Patienten geholfen werden kann. Nicotinamid ist eine chemische Verbindung des Vitamin B3 und wurde nun in einer Studie bei 48 Menschen mit Morbus Unna eingesetzt.
Man bildete zwei Gruppen, wobei eine Hälfte mit einer Placebo-Creme versorgt wurde. Die anderen erhielten eine Salbe, in der Nicotinamid enthalten war. Die Konzentration lag bei vier Prozent. Die Probanden wurden gebeten, einmal täglich nach der sanften Reinigung der Haut ihre Salbe großzügig auf die betroffenen Stellen zu geben und ansonsten auf alle Kosmetikprodukte oder andere Medikamente für die Haut zu verzichten.
Die Forscher hatten zu Beginn der Studie die Haut jedes einzelnen Patienten untersucht und bewerteten nach drei Monaten der Therapie den Zustand erneut. Dank dem Nicotinamid gingen die Beschwerden in der therapierten Gruppe um 75 Prozent zurück. Bei den Schein-Behandelten kam man nur auf eine Besserung von 35 Prozent.
Dieser Erfolg wurde noch um so erfreulicher, da bei keinem der Probanden nennenswerte Nebenwirkungen aufgetreten waren. Zwei der Behandelten klagten über leichtes Jucken oder Brennen direkt nach dem Auftragen, die Probleme verschwanden aber schnell und waren nicht so schlimm, dass die Betroffenen einen Therapieabbruch in Erwägung zogen. Dieser Erfolg wird nun zum Anlass genommen, weitere Studien in diese Richtung zu unternehmen.