Dänischer Pastor verweigert Begräbnis für lesbische Frau
In Dänemark hat jetzt ein Fall für Aufsehen gesorgt, der angesichts der sonst so vorbildlichen Homosexuellen-Politik besonders erstaunt. Im konkreten Fall weigerte sich ein evangelischer Pastor, eine mit 74 Jahren verstorbene Frau kirchlich zu beerdigen. Der Grund für seine Absage: Die Verstorbene hatte in Partnerschaft mit einer anderen Frau zusammengelebt.
Als gläubiges Gemeindemitglied sollte sie wie alle anderen ein kirchliches Begräbnis erhalten. Die Weigerung des starrsinnigen Pastors schockierte ihre Hinterbliebenen offensichtlich sehr, sie beschwerten sich beim Vorgesetzten des Kirchenmannes.
Die Antwort ließ denn auch nicht lange auf sich warten: Der Pastor wurde zur Rede gestellt, er musste sich offiziell entschuldigen. Tatsächlich gestand er, einen Fehler gemacht zu haben. Zur Weigerung, homosexuelle Paare zu vermählen, stand er aber nach wie vor. Dieses Verweigerungsrecht bleibt Pastoren vorbehalten; grundsätzlich sind kirchliche Trauungen für Homosexuelle in Dänemark möglich, können vom jeweiligen Kirchenoberhaupt aber nicht eingefordert werden.
Allein diese Möglichkeit jedoch gilt bisher als äußerst fortschrittlich und vorbildlich in Europa.