Dank Taktgefühl besser in der Schule: Zusammenhang zwischen Sprache und Musik ergründet

Von Nicole Freialdenhoven
23. September 2013

Menschen, die ein gutes Rhythmusgefühl haben, fällt es leichter, die gesprochene Sprache zu verarbeiten. Dies erkannten Forscher der Northwestern University in Chicago, die den Zusammenhang zwischen Takt und Sprache erforschten. Beides ist enger verknüpft als vielen Menschen bewusst ist: So folgen nicht nur Liedtexte, sondern auch Gedichte in der Regel einem eingängigen Rhythmus, der sie leichter verständlich macht.

Für Ihre Studie maßen die Forscher zunächst das Taktgefühl von 124 Jugendlichen: Die Probanden mussten das vorgegebene "Tick-Tack" eines Metronoms in unterschiedlichen Rhythmen mit den Fingern möglichst genau nach klopfen. In einem zweiten Test wurde ihre Hirnaktivität gemessen, während sie sich in regelmäßigen Abständen die Sprachsilbe "da" anhören mussten. Dabei stellte sich heraus, dass bei den Probanden, die den Rhythmen am genauesten nachklopfen konnte, auch die Gehirnreaktion auf die Sprachsilbe am einheitlichsten ausfiel.

Die gemessenen Gehirnströme zeigten dabei eine Verbindung zwischen dem Bewegungszentrum des Gehirns und einem Bereich, der für die Verarbeitung des Gehörten zuständig ist.

Die Studie belege damit den Wert der musikalischen Bildung für das Gehirn, so die Forscher: Wer ein gutes Taktgefühl habe, könne auch sprachlich bessere Leistungen erzielen. Sie wollen nun weiter ergründen, wie musikalisches Training die Gehirnaktivität, das Taktgefühl und die Lesefähigkeit bei Kindern beeinflussen kann.