Darmkrebs durch langes Sitzen? Forscher sehen Zusammenhang

Von Dörte Rösler
17. Juni 2014

Wer seinen Tag weitgehend im Sitzen verbringt, hat offenbar ein erhöhtes Risiko, an Darmkrebs oder Gebärmutterhalskrebs zu erkranken. Zu diesem Ergebnis kommt eine Forschergruppe der Universität Regensburg, die Daten von insgesamt 4 Millionen Menschen untersucht hat.

Erhöhtes Darmkrebs- und Gebärmutterhalskrebsrisiko durch viel Sitzen

Im Rahmen ihrer Studie analysierten die Wissenschaftler 43 einzelne Datenerhebungen mit Fragebögen und Interviews zu Lebensgewohnheiten und Gesundheitszustand der Teilnehmer. Die anschließende statistische Auswertung brachte erstaunliche Ergebnisse, denn zwei Stunden zusätzliches Rumhocken pro Tag steigern das Darmkrebsrisiko um acht Prozent.

Die Wahrscheinlichkeit an Gebärmutterhalskrebs zu erkranken, steigt laut Statistik sogar um zehn Prozent. Bei Lungenkrebs erhöht sich das Risiko um sechs Prozent. Dabei scheint es gleichgültig, ob für das lange Sitzen ein körperlicher Ausgleich stattfindet.

Vorbeugen durch Aufstehen

Ein geringeres Krebsrisiko haben nur diejenigen Teilnehmer, die sich regelmäßig viel bewegen. Statt die Mittagspause sitzend in der Kantine zu verbringen, sollten Beschäftigte also einen kleinen Spaziergang machen und auch zwischendurch so oft wie möglich aufstehen und umhergehen.

Noch wichtiger ist körperliche Aktivität beim Fernsehen, denn wer den Feierabend passiv auf dem Sofa verbringt und dabei noch zu Cola und Chips greift, hat das höchste Krebsrisiko. Auch wenn es ungewohnt erscheinen mag, sind deshalb Gymnastik oder Bügeln vor dem TV ein echter Beitrag zur Gesundheit.