Darmkrebs-Screening: Welche Strategie ist die beste?
Die Vorsorge für Darmkrebs gehört zu den besten Früherkennungsmöglichkeiten bei Krebs. Der Arzt kann hier einen potenziellen Tumor bereits in seiner Vorstufe erkennen und handeln. Es gibt allerdings in verschiedenen Staaten unterschiedliche Konzepte für das Darmkrebs-Screening. Diese unterscheiden sich weniger in der eigentlichen Untersuchung, sondern vielmehr darin, welche Leistungen für den Patienten erbracht werden.
Das Darmkrebs-Screening in Großbritannien
In Großbritannien beispielsweise setzt man auf sehr hochwertige Untersuchungen für jeden Menschen des Staates. Die Ärzte müssen hier eine sehr gute Qualifikation vorweisen, bevor sie das Screening anbieten und durchführen dürfen. 1.000 Koloskopien müssen bereits durchgeführt worden sein und jedes Jahr müssen mindestens 150 neue Screening hinzukommen.
Der Patient erhält im Anschluss eine genaue Aufklärung über den Befund. Zudem will man für die Jahre 2014 bis 2016 zum Test einmalig die sogenannten "flexible Sigmoidoskopie" für alle Briten ab 55 anbieten. Hier kann das flexible Video-Endoskop noch tiefer eingeführt und daher der komplette Darm untersucht werden.
Auch beim Screening kann ein Tumor übersehen werden
In Schweden wird diese bereits durchgeführt und erzielt gute Ergebnisse. Es ist ein Rückgang der Darmkrebssterblichkeit um immerhin 29 Prozent festzustellen. Allerdings glauben die Patienten in allen Nationen, dass sie durch den Gang zum Darmkrebs-Screening sicher sein können, ob sie betroffen sind oder nicht. Diese Illusion wird von Studien allerdings immer wieder ins richtige Licht gerückt: In mindestens 30 Prozent der Fälle muss man davon ausgehen, dass auch das Screening einen Tumor übersieht. Das Ziel wäre allerdings eine Rate von maximal drei Prozent.
Erreicht werden könnte diese in Zukunft durch die Verbesserung des eingesetzten Endoskops. Das "Full spectrum Endoskop" (kurz FUSE) soll in Zukunft nicht mehr nur geradeaus untersuchen können, sondern sich dank drei Monitore auch nach rechts und links umblicken können. So soll eine 330-Grad-Sicht möglich werden.