Das Daumenlutschen - beruhigende Angewohnheit mit möglichen Gesundheitsschäden
Beim Daumenlutschen handelt es sich um einen Reflex, den ein Baby bereits im Mutterleib anwendet. Während das Saugen an der Brust oder der Flasche der Nahrungsaufnahme dient, lutschen die Kleinen am Daumen, um sich zu beruhigen. Vor allem kurz vor dem Einschlafen nuckeln Babys am Daumen. Nach den ersten beiden Lebensjahren lässt diese Angewohnheit in den meisten Fällen deutlich nach. Die Kinder fangen an, andere Dinge interessanter zu finden und lassen das Daumenlutschen irgendwann ganz bleiben.
Wenn das Saugbedürfnis zum Lutschhabit wird
Dies ist jedoch nicht immer der Fall. Manchmal lutschen auch Kinder im Kindergarten- oder Grundschulalter noch am Daumen. Es kommt zum so genannten Lutschhabit - das Saugbedürfnis wird zur Angewohnheit, um sich beispielsweise in stressigen Situationen zu beruhigen.
Dies mag im ersten Moment harmlos klingen, doch tatsächlich kann das lange Daumennuckeln zu gesundheitlichen Schäden kommen. Im schlimmsten Fall entsteht eine Kieferfehlstellung; der Oberkiefer wird dabei nach vorne, der Unterkiefer nach hinten gedrückt. Auch eine Zahnschrägstellung kann auftreten und Störungen beim Schlucken sind ebenfalls möglich.
Abgewöhnung vom Nuckeln am Daumen und Schnuller
Gegen eventuelle Schäden durch das Dauernuckeln kann man erst ab dem Grundschulalter angehen. Besser ist es natürlich, es erst gar nicht so weit kommen zu lassen. Um den dritten Geburtstag des Kindes herum sollten Eltern ihm Daumenlutschen und das Nuckeln am Schnuller abgewöhnen. In einigen Fällen kann sich dies zu einem echten Problem entwickeln, dabei ist das Abgewöhnen des Schnullers deutlich einfacher, denn diesen kann man eben irgendwann einfach entfernen.
Eltern sollten ihren Kindern interessante Alternativen zum Daumenlutschen anbieten - dies können Ausflüge oder Spielzeuge sein, wichtig ist, dass die Kleinen lernen, sich mit anderen Dingen die Zeit zu vertreiben, denn häufig wird aus reiner Langeweile am Daumen gelutscht. Auch ein Mangel an Geborgenheit und Zuwendung können natürlich die Ursache sein; in diesem Fall sollte ein Gespräch mit dem Kinderarzt erfolgen. Übrigens hören die meisten Kinder von selbst mit dem Daumennuckeln auf, wenn sie in die Schule kommen, denn spätestens dann wird es ihnen peinlich.