Das Geheimnis des Trippers - Forscher entdecken, warum der Erreger so effektiv ist

Der Gentransfer macht den Tripper-Erreger so gefährlich

Von Cornelia Scherpe
18. Februar 2011

Die Tripper-Krankheit gehört zu den bekanntesten Geschlechtskrankheiten. Der Überträger sind Bakterien mit dem Namen "Gonokokken". Jedes Jahr stecken sich Millionen von Menschen mit dem Erreger an. Schätzungen der WHO zufolge sind es circa 60 Millionen Männer und Frauen auf dem ganzen Planeten. Die Auswirkungen können verheerend sein. Bei Frauen können die Baktieren zur Unfruchtbarkeit führen.

Der Austausch des Erbgutes

Beide Geschlechter müssen mit schweren Gelenkproblemen rechnen und können sich sogar eine Entzündung der Herzinnenhaut zuziehen. Forscher haben nun herausgefunden, weshalb der Erreger so effektiv im menschlichen Körper wüten kann. Er tauscht mit dem Wirtskörper Erbgut aus. In der Wissenschaft nennt man diesen Vorgang einen "Gentransfer". Über diesen Weg können die Gonokokken Informationen aus der menschlichen DNA gewinnen.

Dieses Wissen nutzten sie offenbar, um sich besser an ihre neue Umwelt anzupassen und sich effektiv zu vermehren. Entdeckt wurde der Gentransfer, als die Gene der Erreger und ihre menschlichen Wirte genau untersucht wurden. Man entdeckte in den Baktieren deutliche Spuren der DNA ihrer Träger. Diese Erkenntnis ist eine Sensation für die Medizin. Bislang konnte man noch nie nachweisen, dass ein Gentransfer zwischen einem Bakterium und dem Menschen möglich ist.