Das Gehirn speichert antrainierte Bewegungsabläufe
Das menschliche Gehirn ist eines der komplexesten Organe. Es kann sogar antrainierte Bewegungsabläufe in Bausteinen speichern und sie bei Bedarf schnell und problemlos wieder abrufen. Das fanden Forscher aus Würzburg und Leipzig jetzt in einer Studie heraus. Dafür beobachteten sie Geiger und Pianisten beim Musizieren.
Sie stellten bestimmte Bewegungsabläufe der Finger fest, welche sich bei ihren Griffen immer wiederholten. Anschließend erzeugten sie bei den Probanden durch eine transkranielle Magnetstimulation, die die Hirnrinde reizt, künstliche Fingerbewegungen, die einigen einstudierten Griffen der Musiker stark ähnelten. Durch die Speicherbausteine spart sich das Gehirn einen Großteil seiner Rechenleistung. Dadurch ist es den Musikern überhaupt möglich ein Stück mit Präzision und Leichtigkeit zu spielen. Diese Erkenntnis könnte man sich in Zukunft auch bei der Behandlung von Menschen zu Nutze machen, die aufgrund einer Erkrankung in ihren motorischen Fähigkeiten eingeschränkt sind.