Das Gehirn von Autisten hat mehr Nervenzellen

Von Marion Selzer
17. November 2011

Wissenschaftler von der University of California in San Diego haben nun nachgewiesen, dass autistische Kinder über mehr Nervenzellen verfügen als gesunde Kinder und zwar um 67 Prozent mehr. Dieses Mehr an Nervenzellen befindet sich in einem Bereich des Gehirns, der verantwortlich ist für kommunikative und sprachliche Fähigkeiten, kognitive Funktionen und soziale Kompetenz.

Dieses Ergebnis regt die Forscher zum Umdenken an. Denn bislang wurden die Ursachen für die Entstehung von Autismus im Babyalter vermutet. Die betreffenden Nervenzellen entstehen jedoch schon vor Beginn der Geburt. Aus anderen Studien ist bekannt, dass sich überflüssige Nervenzellen gewöhnlicherweise im Laufe der Zeit von alleine abbauen. Daher vermuten die Wissenschaftler nun, dass bei Autisten eine Störung des Abbaus verantwortlich sein könnte. Andererseits ist nicht auszuschließen, dass betroffene Kinder schon mit zu vielen Nervenzellen auf die Welt kommen. Es gilt abzuwarten zu welchen neuen Ergebnissen die amerikanische Studie nun verhilft.